„Zukunft ist Herkunft“ lautet das Motto der Literaturtage Recklinghausen. Dahinter steht die Auseinandersetzung mit der Idee von Heimat unter vielerlei Aspekten. Die Literaturtage setzen sich sowohl mit Sehnsuchtsorten als auch dem echten Quartier auseinander, sie möchten Impulse setzen auch für eine zukünftige Entwicklung in Richtung einer klimafreundlichen und offenen Stadt, die geprägt ist von Diversität und Wandel – und in der Fähigkeiten zum Umgang mit Unsicherheiten entwickelt werden können. Der große Kreis der Recklinghäuser Veranstalter und Kooperationspartner hat ein entsprechendes Angebot mit rund 50 Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten zusammengestellt. Das Programm umfasst Offerten für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und Familien. In der Reihe „Autor*innen zu Gast“ sind renommierte Autor*innen live zu erleben. Die Reihe HeimatVest rückt hier lebende Künstler*innen in den Fokus und die Veranstaltung „LiteraturVest“ stellt heimische Schreibende und Erzählende vor. Als wir mit der Planung der Literaturtage Recklinghausen begonnen haben, war SARS-CoV-2 noch niemandem ein Begriff und keiner ahnte, dass unser Schutz und der von anderen unsere oberste Maxime werden sollte.
Literaturtage Recklinghausen 2020
Literaturtage Recklinghausen 2020
Literaturtage 2020
Unser Angebot im Rahmen der Literaturtage
Wie stark Herkunft und Vergangenheit Gegenwart und Zukunft eines Stadtteils prägen, lässt sich sehr gut im Umfeld des Umspannwerks Recklinghausen beobachten. Die unmittelbare Umgebung weist nicht nur eine hohe Dichte an industriekulturell bedeutenden Bau-werken auf, sondern zeigt auch, wie Umnutzungen von Arealen und Gebäuden historische Standorte mit neuem Leben füllen können. Nur einen Steinwurf entfernt vom 1928 erbauten, denkmalgeschützten Umspannwerk liegt der Rhein-Herne-Kanal. Seit seiner Eröffnung im Jahre 1914 ist er eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen Deutschlands. Im Recklinghäuser Stadthafen blieb ein alter Hafenkran erhalten. Hier legten (und legen) aber nicht nur Frachtschiffe an. Im Hafenbecken lernten auch viele Kinder aus Recklinghausen und Herne das Schwimmen, denn es diente einst in den Sommermonaten als Freibad. Gestört wurden die Badefreuden allenfalls durch den oft markanten Geruch der Emscher. Im Zuge der Industrialisierung wurde aus dem ehemals windungs- und fischreichen Fluss ein offener, schnurgerader Abwasserkanal. Der Reinigung des Emscherwassers diente die nahe gelegene Kläranlage. Den Faulturm ziert seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 ein 600 m² großes Mosaik der Frankfurter Künstlerin Silke Wagner. Es zeigt wichtige historische Szenen aus der Geschichte der Bergarbeiterbewegung der letzten 130 Jahre. Die offene Führung beginnt im Umspannwerk Recklinghausen. Von dort geht es in den Stadthafen und die ehemalige Kläranlage. Nach etwa 90 Minuten kehren wir zum Museum zurück.